Höfken: „Jeder kann den Bienen helfen“
Chemisch-synthetische Pestizide, Monokulturen und Steingärten schaden Wild- und Honigbienen
„Wer Bienen helfen will, vermeidet chemisch-synthetische Pestizide“, sagt Umweltministerin Ulrike Höfken anlässlich des UN-Weltbienentages am 20. Mai. Dies gelte sowohl für Landwirte als auch für Bürgerinnen und Bürger. Insektizide wie die Neonicotinoide tragen wesentlich zum Rückgang der Insekten bei und schaden dabei auch den Bienen. Dies passiert zum einen, indem einige Pestizide das Nervensystem und den Orientierungssinn der Bienen beeinträchtigen und diese somit weniger Nahrung sammeln oder nicht mehr zu ihrem Stock zurückfinden. Zum anderen vernichten viele Herbizide, wie beispielsweise Glyphosat, Blühpflanzen. Diese stehen Bienen und anderen Insekten somit nicht mehr als Nahrungsquelle zur Verfügung.
Auch Monokulturen setzen den Bienen arg zu. Dort, wo sie hauptsächlich nur eine Pflanze finden, etwa Raps, können Bienen kaum überleben. Denn der Raps blüht nicht das ganze Jahr, die Bienen können somit nur für kurze Zeit Pollen und Nektar sammeln. Imkerinnen und Imker können mit ihren Bienenvölkern zwar wandern, bei Wildbienenarten ist dies nicht möglich. 60 Prozent aller Wildbienen-Arten gelten als gefährdet. „Aus diesem Grund sind die im Rahmen der Agrar-Umwelt-und Klimamaßnahmen geförderten Blühstreifen in der Agrarlandschaft von größtem Nutzen und sollten von noch mehr Landwirten genutzt werden“ sagt Höfken und dankt den vielen Landwirtinnen und Landwirten in Rheinland-Pfalz, die dies bereits nutzen oder sogar Partnerbetriebe Naturschutz sind oder sich an der Aktion GRÜN beteiligen.
Bienen im eigenen Garten fördern
„Besonders im privaten Garten ist es wichtig, auf Pestizide zu verzichten und für verschiedene Blühpflanzen sorgen. Am besten wählt man Früh-, Mittel- und Spätblüher. So gibt es vom Frühjahr bis zum Herbst einen reich gedeckten Tisch für Bienen und andere Insekten. In reinen Steingärten dagegen finden Bienen kein Futter“, sagt Höfken.
Selbst wer weder Balkon noch Garten hat, könne den Bienen helfen und beim Lebensmitteleinkauf auf chemisch-synthetische Pestizide verzichten. Diese sind bei Bio-Produkten verboten. „Sowohl Ökolandwirte als auch Kundinnen und Kunden von Bioprodukten helfen Bienen“, so Höfken. Durch die Vorgaben der EU-Öko-Verordnung, einem Papier, das regelt, an was sich Biobäuerinnen und Biobauern halten müssen, ist sichergestellt, dass keine chemisch-synthetische Pestizide im Biolandbau verwendet werden dürfen.
Bienenschutz in Kommunen
„Wir alle sind auf Bienen sowie die Vielzahl der blütenbesuchenden Insekten angewiesen. Sie bestäuben einen Großteil unserer Pflanzen, vor allem Obst und Gemüse. Deshalb müssen wir alle dazu beitragen, sie zu schützen“, so Höfken. So könne sich zudem jede und jeder dafür einsetzen, dass die eigene Kommune etwas zum Schutz der Bienen und der Artenvielfalt unternimmt. Dies gelingt zum Beispiel als Aktion-GRÜN-Kommune. Das Umweltministerium stellt auch in diesem Jahr 2,15 Millionen Euro für kommunale Artenschutzprojekte zur Verfügung, etwa für mehr Grün in der Stadt, zum Erhalt von Streuobstwiesen für die Erhaltung von Biotopen oder für Stadtgärten.