Verbandsgemeinde Wallmerod als sechste Aktion Grün Kommune ausgezeichnet

Katrin Eder: „Die VG Wallmerod verleiht dem lokalen Natur- und Artenschutz als Aktion Grün Kommune auch überregional ein Gesicht“

Gruppenbild mit Umweltministerin Katrin Eder und Klaus Lütkefedder, Bürgermeister der VG Wallmerod, vor der Ahrbach-Grundschule in Niederahr, Foto: MKUEM
Gruppenbild mit Umweltministerin Katrin Eder und Klaus Lütkefedder, Bürgermeister der VG Wallmerod, vor der Ahrbach-Grundschule in Niederahr

„Der Klimawandel und das Artensterben hängen eng miteinander zusammen. Sie bedingen sich gegenseitig und können deshalb nur gemeinsam gelöst werden. Während sich der Klimawandel durch zunehmende Extremwetterereignisse sichtbar auf unseren Alltag auswirkt, findet das Artensterben oft im Verborgenen statt. Mit der Aktion Grün hat das Umweltministerium 2017 eine Kampagne für mehr biologische Vielfalt gestartet. Hierüber fördern wir viele Projekte und zeichnen einzelne Kommunen, die sich auf herausragende Weise für die Biodiversität einsetzen, als Aktion Grün Kommune aus. So auch die VG Wallmerod, die nun als eine von sechs Aktion Grün Kommunen der Bedeutung von Natur- und Artenschutz über die Region hinaus ein Gesicht verleiht“, sagte Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder bei der feierlichen Auszeichnung der Verbandsgemeinde.

Die Verbandsgemeinde Wallmerod im Westerwaldkreis macht sich seit zwei Jahren mit einer eigenen – über die Aktion Grün mit rund 17.000 Euro geförderten – Biodiversitätsstrategie für die lokale Artenvielfalt stark. Gemeinsam mit der Liselott Masgeik-Stiftung hat die VG hierzu insgesamt 275 Maßnahmen an mehr als 200 verschiedenen Standorten erarbeitet. „Eine Besonderheit, die Maßstäbe setzt, ist, dass fast ein Drittel der Vorhaben bereits parallel zur Planungsphase umgesetzt wurden“, hob Ministerin Eder hervor.

Die Renaturierung und Neuanlage von Stillgewässern und Gewässerrandstreifen zählen auch zu den bereits umgesetzten Biodiversitätsmaßnahmen der neuen Aktion Grün Kommune Wallmerod. Darüber hinaus auch unter anderem die Wiedervernässung von Feuchtwiesen und Talmulden, sowie die Anlage von Feldhecken und Brachen in landwirtschaftlich geprägten Bereichen. Außerdem wurden Streuobstwiesen neu angelegt und Artenschutzmaßnahmen für beispielsweise den Wiesenknopf-Ameisenbläuling oder die Mehlschwalbe umgesetzt. „Ein besonderes Highlight ist das Hummel-Bummel-Projekt an sieben Schulen, bei dem gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern neue Lebensräume für Insekten geschaffen werden. So lernen Kinder schon von klein auf, dass Naturschutz Spaß macht“, so Katrin Eder. Ein kommunales Biodiversitätskataster gibt einen Gesamtüberblick über alle bereits umgesetzten und geplanten Maßnahmen, die auch mit öffentlichen Aktionen wie dem „Naturschutztipp des Monats“, einem eigens ausgelobten Biodiversitätspreis und einem jährlichen „Aktionstag Biodiversität“ beworben werden.

„Die Auszeichnung verstehen wir als Anerkennung für die vielfältigen Aktivitäten der Verbandsgemeinde Wallmerod im Bereich Klima-, Natur- und Umweltschutz. Mit unserer Biodiversitätsstrategie haben wir einen Leitfaden für zukünftige Maßnahmen unserer Gemeinden, Schulen und Privatpersonen. Wir sind froh, dass sich alle 21 Ortsgemeinden und alle unsere Schulen, einige Vereine und Gruppen sowie viele Bürger und Bürgerinnen an der Umsetzung beteiligen“, sagte Klaus Lütkefedder, Bürgermeister der VG Wallmerod.

Hintergrund

Alle rheinland-pfälzischen Kommunen haben die Möglichkeit sich für eine Auszeichnung als „Aktion Grün Kommune“ zu bewerben. Es werden Kommunen ausgezeichnet, die sich in besonderem Maße für den Schutz, Erhalt und zur Förderung der biologischen Vielfalt engagieren. Mit der Auszeichnung wird dem kommunalen Naturschutz ein stärkeres Gewicht gegeben werden. Die Aktivitäten der Kommunen werden in einen größeren Zusammenhang gestellt, die Verbindlichkeiten, die Artenvielfalt vor Ort zu verbessern steigt, ebenso die kommunalpolitische Verantwortung.

Bisher ausgezeichnete Kommunen sind Herxheim bei Landau (2017), Weiler bei Bingen (2018), Frankenstein in der Pfalz (2018), Lindenberg in der Pfalz (2021) sowie die Stadt Diez (2023) und nun auch die Verbandsgemeinde Wallmerod (2024). Die feierliche Auszeichnung geht mit der Übergabe einer Urkunde beziehungsweise Beschilderung sowie einem Anerkennungsbetrag von 1.000 Euro einher.

Weitere Informationen zu den Biodiversitätsmaßnahmen der VG Wallmerod unter: https://www.klimamittendrin.de