Spiegel: „Unsere Tier- und Pflanzenarten sind unsere Lebensversicherung“
Mehr als 100 Projekte durch Landesartenschutzprogramm „Aktion Grün“ gefördert / Für mehr Artenschutz sind alle Akteurinnen und Akteure gefragt
„Mit dem Erhalt unserer Artenvielfalt sichern wir unsere Lebensgrundlage. 80 Prozent der Kulturpflanzen sind auf Bestäubung durch Insekten angewiesen. Das zeigt beispielhaft: Unsere Tier- und Pflanzenarten sind unsere Lebensversicherung“, sagte Staatsministerin Anne Spiegel anlässlich des morgigen Tages des Artenschutzes. Etwa 60 Prozent aller Wild-Bienenarten, 65 Prozent der Schmetterlinge und rund die Hälfte der Brutvogelarten im Land sind gefährdet. „Aufgrund dieser Bedrohung der Artenvielfalt haben wir in Rheinland-Pfalz mit der ‚Aktion Grün‘ gemeinsam mit einem Bündnis gesellschaftlicher Akteurinnen und Akteure die Weichen neu gestellt. Denn klar ist: Artenschutz ist eine gesamtgesellschaftliche und ganzheitliche Aufgabe“, so Spiegel weiter.
Seit dem Start der „Aktion Grün“ im Frühjahr 2017 hat das Umweltministerium 34 Projekte abgeschlossen, 77 Projekte befinden sich in der Umsetzung und 27 weitere werden aktuell geprüft. Ein aktuelles Beispiel ist das Projekt „Streuobstgemeinde Molsberg – 1.300 Obstbäume für eine nachhaltige Zukunft“. Ziel des Projektes der Masgeik-Stiftung ist der Erhalt und die Weiterentwicklung einzigartiger Streuobstbestände mit teils seltenen alten Obstsorten. Zudem soll ein Streuobstlehrpfad und Sortengarten neu angelegt werden.
Ein weiteres aktuelles Projekt zum Feuersalamander führt die Universität Trier durch. Das Tier wird zunehmend von einem neuartigen Pilz – dem Bsal – bedroht, der ganze Bestände auslöschen kann. Durch das Projekt werden präventive Maßnahmen entwickelt, die Feuersalamander-Bestände schützen.
Insgesamt neun Millionen Euro hat das Umweltministerium allein für die „Aktion Grün“ seit 2017 zur Verfügung gestellt. „Nur gemeinsam mit allen Akteurinnen und Akteuren aus Zivilgesellschaft, Landwirtschaft und Politik können wir das Artensterben stoppen. Dafür haben wir mit dem Landesartenschutzprogramm die Grundlage geschaffen“, erklärte Spiegel abschließend.