Höfken: Baumartenreicher Wald in Zeiten des Klimawandels wichtiger denn je
Artenschutzprogramm „Aktion Grün“ unterstützt „Weißtanneninitiative“ des Forstamts Trier mit 150.000 Euro.
„Wir können die Wälder nicht direkt an den Klimawandel anpassen, aber wir können sie in ihrer Anpassungsfähigkeit an die Klimawandelfolgen unterstützen“, sagte Umwelt- und Forstministerin Ulrike Höfken heute im Forstamt Trier, wo sie gemeinsam mit Forstamtsleiter Gundolf Bartmann die vom Artenschutzprogramm „Aktion Grün“ unterstützte „Weißtanneninitiative“ vorstellte. Bei der Veranstaltung, die innerhalb der Waldforen-Reihe „Wald[klima]wandel“ stattfand, betonte die Ministerin, dass eine hohe Biodiversität im Wald wichtiger denn je sei: Denn ein artenreicher Wald könne resistenter gegenüber dem voranschreitenden Klimawandel reagieren.
Entwicklung baumartenreicher Mischwälder
„Mit unserer Biodiversitätsstrategie haben wir uns zum Ziel gesetzt, den ‚Waldumbau‘ zu baumartenreichen Mischwäldern voranzutreiben. Dabei wollen wir auch Nadelbaumanteile für die Zukunft in den rheinland-pfälzischen Wäldern erhalten. Um klimatischen Entwicklungen flexibler begegnen zu können und künftig die biologische Vielfalt im Wald zu begünstigen, wollen wir den Nadelbaumanteil im Mischwald des Staatswalds langfristig auf ein Drittel stabilisieren“, so Höfken.
Förderung der Weißtanne
„Dies wollen wir unter anderem durch die Förderung der Weißtanne als vergleichsweise klimafeste Nadelbaumart in Mischwäldern erreichen. Die Weißtanne hat derzeit mit nur 0,7 Prozent im Vergleich zur Fichte mit 20 Prozent einen sehr geringen Baumartenanteil in rheinland-pfälzischen Wäldern und sollte für die Artenvielfalt stärker gefördert werden“, führte Höfken weiter an. „Sie ist etwa durch ihre große Schattentoleranz bestens geeignet unter dem Kronendach alter Bäume gepflanzt zu werden. Das tiefgreifende Wurzelsystem macht sie zudem weniger sturmwurfgefährdet und erschließt auch Waldböden mit Wasserüberschuss, womit die Wasserspeicherung verbessert wird“, erläuterte die Ministerin.
Aus Mitteln des landesweiten Artenschutzprogramms „Aktion Grün“ startete deshalb im letzten Jahr die „Weißtanneninitiative“ im Forstamt Trier, die das Umweltministerium mit 150.000 Euro finanziell unterstützt. „Das Modellprojekt vermittelt Waldbesitzern verschiedene Methoden zur Anpflanzung und Pflege und verdeutlicht zugleich naturschutzrelevante Aspekte der ökologisch zukunftsweisenden Baumart. Gewonnene Erkenntnisse unterstützen sie außerdem bei der Anpassung der Wälder an die Klimawandelfolgen“, sagte Höfken. Ein weiterer Baustein des Projektes befasst sich mit Verbissschutzmaßnahmen an jungen Bäumen. Denn die Weißtanne leidet besonders stark unter dem Verbiss von Rehen und Hirschen. In Zeiten des Klimawandels und der ohnehin schon gestressten Bäume sei es daher wichtig, auf eine Zahl von Rehen und Hirschen hinzuwirken, bei der junge Bäume ohne Maßnahmen zur Wildschadenverhütung heranwachsen könnten, so die Ministerin abschließend.