Höfken: „Die Streuobstwiesen in Boppard und die ‚Aktion Grün‘ zeigen große Erfolge beim Artenschutz!“

Anlässlich der Themenwochen „Aktion Grün“ informierte die Umweltministerin über die Bedeutung der Streuobstwiesen „Hintere Dick“ für die Artenvielfalt.

„Es ist einmalig: Hier in Boppard wurden in diesem Jahr fünf Brutpaare des seltenen Wendelhalses nachgewiesen. Das ist ein Rekordwert für Rheinland-Pfalz. Hier sind aber auch noch viele andere seltene Arten zu finden – allein vier verschiedene Orchideen, außerdem zahlreiche Schmetterlinge und Vögel“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken bei einer Wanderung durch die Streuobstwiesen „Hintere Dick“ und das Naturschutzgebiet in Boppard Buchenau. Neben dem Präsidenten der Struktur- und Genehmigungsbehörde Nord, Ulrich Kleemann, nahmen auch Boppards Bürgermeister Walter Bersch sowie der Leiter des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Simmern und Bernd Merscher vom Schafs- und Ziegenzüchterverband an der Wanderung teil.

„Mit der ‚Aktion Grün haben wir einen Prozess angestoßen: Wir wollen ein gesellschaftliches Bündnis für den Schutz und den Erhalt unserer Artenvielfalt. Auch hier haben wir ein Projekt aus der Aktion Grün gefördert“, so Höfken. Mit 35.000 Euro wurden die Flächen von Büschen befreit und die alten Obstbäume geschnitten. Der Baumschnitt ist für lebensverlängernd, weil er das Wachstum von Wurzeln und Krone anregt.

Bereits 1998 wurde ein Teil des Gebietes zum Naturschutzgebiet erklärt. In der Folge wurden nicht nur zahlreiche Pflegemaßnahmen auf der Fläche durchgeführt, sondern auch ein Wanderschäfer mit Schafen und Ziegen für eine nachträgliche Beweidung gewonnen. Während die Schafe vor allem wichtig für die Pflege des Grünlands sind, helfen Ziegenherden, dass gerade entbuschte Flächen nicht wieder zuwachsen. In den Jahren 2002 bis 2005 konnten zudem mit Bundesmitteln aus dem Projekt Mittelrheintal großflächig die Streuobstwiesen reaktiviert werden. „Ohne den Einsatz der Naturschützer wären die Streuobstwiesen heute nicht so ein besonderes Kleinod: Es ist wichtig, diese Orte der Artenvielfalt zu schützen und zu erhalten“, betonte Höfken.

 

Hintergrund „Aktion Grün“

Die „Aktion Grün“ bündelt neun Themenschwerpunkte sowie als zehntes Themenfeld die „Aktion Blau Plus“ zu einem Landesprogramm für Natur- und Artenschutz.

Das Programm ist so vielfältig wie die Tier- und Pflanzenwelt in Rheinland-Pfalz: Es reicht vom Moorschutz über den Schutz von Grünland über Umweltbildung, Biotopvernetzung und die Förderung des Ehrenamts bis hin zu „Aktion Grün schmeckt“ und den besonderen Schutz von Leitarten.

Im Jahr 2018 stehen erneut 2,5 Millionen Euro für die unterschiedlichen Projekte der Themenschwerpunkte zur Verfügung. Hinzu kommen die Fördermittel der „Aktion Blau Plus“, mit denen die Renaturierung von Gewässern vorangetrieben und damit zugleich für die Wiederherstellung von wichtigen Lebensräumen gesorgt wird.

Umweltministerin Ulrike Höfken begibt sich bis 22. Juni auf eine Tour durch Rheinland-Pfalz: In den Themenwochen zur „Aktion Grün“ stellt sie Projekte vor, die Vorbild sind für die Ziele der Biodiversitätsstrategie und die Zeugnis sind für die Artenvielfalt in Rheinland-Pfalz.

Informieren Sie sich jetzt über dazugehörige Projekte:

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